Das Editorial des neuen Chefredakteurs der NZZ AM SONNTAG, Beat Balzli, vom 5. November 2023 liest sich eher als Kampansage an die politischen Verhältnisse in der Schweiz als ein Versprechen für guten Qualitätsjournalismus. «Ich und mein Team von der ‘NZZ am Sonntag’ werden diese und andere fundamentale Entwicklungen im Blick behalten. Wir werden schreiben, was ist, auch wenn es weh tut.»

Das «Ich» am Anfang des Satzes könnte einen eisigen Ton für das Betriebsklima in der Redaktion verheißen und der Rest des Satzes liest sich, als würde das Blatt sich in eine «Weltwoche» light verwandeln. Einer der beiden an Bord geholten Kolumnisten wird als ein «echter Liberaler» und mit «schonungslosem Blick» angekündigt. Mutiert sich nun auch diese Zeitung in ein Blatt, das allen die Welt erklären will, statt zu hinterfragen, zu recherchieren, zu sondieren? Wenn ja, dann müsste das Abonnement günstiger werden, weil sich mindestens zwei Parteien nun an diesem Blatt beteiligen werden.

Urs Heinz Aerni

2 Antworten zu „Kampfansage statt Qualitätsjournalismus?”.

  1. […] Art. Kritische Reaktionen und Leserbriefe, die geschickt wurden, konnten nicht gefunden werden. Der neue Chef-Redakteur der NZZ am Sonntag freute sich in einem Editorial, dass ein «echter Liberal…. Ressorts für Debatten und Meinungen wurden ausgebaut. Ja, es ist bekannt, dass die NZZ ein Blatt […]

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  2. […] konnten nicht gefunden werden. Der neue Chef-Redakteur der NZZ am Sonntag freute sich in einem Editorial, dass ein «echter Liberaler» für die Mitarbeit gewonnen werden konnte. Ressorts für Debatten […]

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