Abbau

Ein Dauerthema in den Meiden, die Schalter-Schließungen der SBB. Der Bundesbetrieb im Besitze aller Steuerzahlenden verweist auf die digitalen Dienste. Neulich wollte ich einen Fahrschein nach Besançon in Frankreich kaufen. Die Verbindung zeigte die SBB-App an aber es sei kein Billetkauf möglich. So musste das am Schalter gemacht werden. Und Rückfahrt? Der Versuch über die SBB-App scheiterte erneut. Was tun? Genau, die App der Deutschen Bahn oder der französischen SNCF herunterladen. Ich machte es bei der DB. Und voilà, ohne großen Aufwand, konnte ein Billett mit Platzreservierung gebucht werden und erst noch um einiges günstiger als am SBB-Schalter.

Die Bahn spart an Schalterpersonal, schickt die Kundschaft ins Web ohne das anzubieten, was bei anderen Bahnen funktioniert. Auf Anfrage beim entsprechenden Bundesamt heisst es, dass man sich ins operative Geschäft der Bundesbetriebe nicht einmische. Aber wer schaut diesen Firmen auf die Finger? Nur noch Konsumentenmagazine? Eine Großüberbauung der SBB in Zürich wurde vom Volk abgelehnt, vielleicht ein Zeichen gegen die Verlagerung von der Kernaufgabe der SBB zum Immobiliengiganten?

Postfinance: Nun sind ja nur noch die QR-Code-Einzahlungsscheine gültig. Unternehmen und Freischaffende müssen diese selber generieren und selber ausdrucken, was ein Mehraufwand an Arbeit und Material bedeutet. Beim letzten Monatsauszug meines Kontos waren folgende neuen Gebühren nebst den bekannten zu entdecken:

Preis für Einzahlungen am Schalter QR-Rechnung: CHF 2.35

Preis für Beitragserfassung für QR-Rechnung: CHF 0.04

Wir machen die Arbeit, die Konzerne verdienen dabei? Grundversorgung ade und die Eidgenossenschaft verwandelt sich in eine Schweiz AG?

Wenn das so weitergeht, dann müsste ich bei einer allfälligen Verhaftung zum Beispiel in Bellinzona verlangen dürfen, dies von Polizisten aus dem Kanton Obwalden erledigen zu lassen, weil deren Handschellen zwar etwas teurer sind, aber viel bequemer.

Urs Heinz Aerni

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