Neulich beim Jazz

Mir ist endgültig aufgefallen, dass ein bestimmtes Phänomen nicht nur die Jugend kennt. Also das war so. Eine Jazzband kündigte in einer Kneipe ein Konzert an. Ich habe die schon mal gehört und war begeistert, wie genau und fantasievoll die komponieren und ihren Funk-Jazz-Stil wuchtig mit viel Verve zum Besten geben.

Nun, ich verschickte eine Rundum-E-Mail an ausgesuchte Bekannte und Freunde, von denen ich dachte, dass sie an dieser Musik genauso Spaß haben könnten wie ich. Sicherheitshalber reservierte ich gleich mal einen Tisch für fünf bis acht Personen. Erfreulich war, dass tatsächlich alle Stühle besetzt wurden. Die einen bestellten ihren Drink, die anderen dazu Pasta oder Pizza. Die Stimmung war fröhlich und alle schienen sich auf das Konzert zu freuen. Beim Jazz ist es ja so, dass während der Musik auch gegessen oder das eine oder andere Wort gesagt werden kann. Die sechs Musiker nahmen hinter den Instrumenten ihre Position ein und nach dem Begrüßungsapplaus stellte der Bandleader seine Kollegen vor und dann legten sie los.

Der Groove ging ins Blut, der Rhythmus bannte einen sofort, verspielt und clever zugleich lösten sich Piano, Sax und Gitarre bei den Soli ab, und Percussion, Schlagzeug und der Bass schienen die ganze Band von unten her richtig einzupacken.

Aber, liebe Leserin und Leser, was geschieht bei gewissen Anwesenden, die sich doch so zwischen dem 40. und 60. Altersjahren befinden? Sie greifen während die Musiker da vorne Gas geben, zum Smartphone und scrollen durch ihre Facebookseiten und checken E-Mails. Wir saßen in der ersten Reihe, die Band gab alles und eintrittzahlende Gäste spielen an ihrem Handy rum, als hockten sie in einem Wartesaal. Ich wusste nicht, was ich davon halten soll. Doch alle applaudierten am Schluss und als ich vorsichtig fragte, wie es ihnen denn gefallen habe, meinten die Handymenschen, dass sie das Konzert großartig fanden…

 

Um diese Band geht es, deren Musik ich zur Entdeckung empfehle:

Journeys, mit Philippe Mal am Sax, Willy Kotoun an der Percussion, Ueli Gasser an der Gitarre, Robert Mark am Schlagzeug, Angela Signore am Keyboard oder Klavier und Luciano Maranta am Bass.

Und diese CDs sei Ihnen ins gute Abspielgerät empfohlen: „Transit“ und „New Destination“ www.journeys.ch

Urs Heinz Aerni

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Zum 10. Mal heißt es wieder „Berg & Buch“ über Ostern im Hotel Schweizerhof Lenzerheide. Vom 19. bis 22. April 2019.

Es werden wieder viele neue Bücher präsentiert, Geschichten erzählt und Kinder machen Bücher!

Programm:
So macht man Bücher!

In dieser Werkstatt lernen wir, wie man Bücher unkompliziert mit Nadel und Faden bindet. Dazu braucht es neben Nadel und Faden noch Zeichenpapier und einen Fotokarton sowie ein wenig Geduld.
Mit Buntstiften, Wasserfarben oder einer Collage gestalten wir die fertigen Bücher.
Danach experimentieren wir noch mit verschiedenen Textsorten – Zum Beispiel probieren wir Elfchen, Stabreime, Haiku, Schnitzltexte oder die sogenannte „visuelle Poesie“ in der Praxis aus. Im Anschluss können die Kinder ihre Bücher mit nach Hause nehmen.
Geeignet für Kinder im Alter von 7 – 12 Jahren. Melden Sie sich an der Réception an.
Mit dem Künstler und Autor Christian Yeti Beirer. Viele Ausstellungen zeigten von ihm Karikaturen, Kalender-, Buch-, und Plakatillustrationen, von Wien über New York bis Innsbruck. Der Künstler aus Österreich ist zum ersten Mal in Graubünden.

Zeiten: Karfreitag & Ostersonntag ab 16 Uhr und Ostersonntag

Geben Sie Ihrem Gesicht ein neues Antlitz
Der Grafiker, Maler und Karikaturist Ralf-Alex Fichtner wird Sie innert weniger Minuten porträtieren. Sie setzen sich ihm gegenüber und er legt los mit Pinsel, Tusch und Farbe.

Ralf-Alex Fichtner wurde 1952 in Aue im Erzgebirge geboren und lernte Werkzeugmacher und Plakatmaler. Seit 1987 ist er freischaffender Künstler, Mitglied in Künstlervereinigungen, entwarf viele Auftragsarbeiten, die von Museen und Banken erworben werden. Die größte Arbeit war eine Wandgestaltung einer Bank in Nürnberg.

Zeiten: Während den Osterfeiertagen tagsüber in der Lobby.

„Ohne Krimi geht die Mimi…“
Lesung von und mit Claudia Puhlfürst

Sie nennt sich die „Kriminelle Schreibtischtäterin aus Sachsen“. Die 1962 geborene Claudia Puhlfürst wirkte in der Branche Biologie, Chemie als Dozentin für Anatomie und Physiologie an der medizinischen Fachschule Zwickau. Als Redakteurin und Herausgeberin arbeitete sie für verschiedene Verlage u. a. auch für den DUDEN. Als Schriftstellerin publiziert sie zudem erfolgreich Thrillers und Kriminalromane. „Eine der besten deutschen Psychothriller-Autorinnen!“ Westfalenblatt.

Zeit: Samstag, 20. April um 21 Uhr in der Gabar

Die höchstgelegenste Buchmesse mit Büchern aller Art mit den beiden Buchhändlerinnen Alexandra Vogel und Susanne Müller ist über ganz Ostern geöffnet.

Alle Veranstaltungen und Buchmesse sind frei zugänglich und öffentlich.

Wir freuen uns auf Sie! Claudia und Andreas Züllig-Landolt, Gastgeber und
Urs Heinz Aerni, Kulturverantwortlicher Schweizerhof

Amuse bouche aus dem Bücherfrühling

Es ist Bücherfrühling. Neben meinem Computer steht ein Stapel Bücher; Bücher, die ich empfehle, aber wie soll ich das auf so wenig Platz tun? Ah, ich pflücke daraus je einen Satz, so quasi als Amuse bouche:

«Manchmal ist’s, als schliefen wir um eines Traumes Willen», Hans Ulrich Bänziger aus «Ahnungslose Beute» (Wolfbach). «Ihre Augen wurden feucht, vom Rauch der Kerzen?», Markus Ramseier aus «In einer unmöblierten Nacht» (Haymon). «Ich fühle den Wanderweg mehr unter mir, als ich ihn sehe.», Johanna Romberg aus «Federnlesen» (Lübbe). «Das Sterben ist das Schönste am Tod», Aglaja Veteranyi aus «Wörter statt Möbel» (Der gesunde Menschenversand). «Todesanzeigen enthalten in der Regel drei Informationen, die von größter Bedeutung sind.», Elias Schneitter aus «Über die Jahre» (Anthologie Pyjamaguerilleros). «Die Antworten auf die Frage nach den Grenzen der Pädagogik haben immer einen mythischen Anteil.», Martin Kunz aus «Die stille Erotik der Melancholie» (Bucher). «Die Frau am Empfang sieht uns an, als beträten zwei Aliens ihr Haus.», Beat Glogger aus «Zweimaltot» (Reinhardt). «Nur bin ich nicht die werbeträchtige Luxusuhr, die vom Vater auf seinen Sohn übergeht.», Christof Gasser aus «Blutlauenen» (Emons). «Du müsstest unbedingt mal indische Philosophie lesen, gerade du, Vanessa.», Patrizia Hausheer aus «Was soll das alles» (Arisverlag). «Es ist ihr klar, dass sie Luca nicht einfach aushalten kann.», David Weber aus «Reduit» (Knapp). «Sofort begann es zu schäumen und sich blutrot zu färben.», Alexander Günsberg aus «Tanz der Vexiere» (Münster). «Nun war es Sonntag, sein Veston verbeult und sein Anzug lamentabel.», Benedikt Meyer aus «Nach Ohio» (Zytglogge). «Selbstverständlich habe ich Sie manipuliert, was erwarten Sie?», Markus Bundi aus «Alte Bande» (Septime). «Mein Gott, Anke, ich … ich … wusste ja nicht …», Wolfgang Marx aus «Am grauen Meer» (Kameru). «Im Grunde sah man nur einen Wuschel schwarzer Haare.», Simon Libsig aus «Der Velodieb, der unters Auto kam» (Librium).

Und wenn Sie noch Fragen haben sollten, so treffen Sie mich anlässlich «Berg & Buch» vom 18. bis 21. April im Hotel Schweizerhof Lenzerheide.

Diese Kolumne erschien auch in der Zeitung BÜNDNER WOCHE.

Legitim?

Heute lag dieser Prospekt einer Firma, die u. a. Textilien und Schuhe verkauft im Briefkasten. Die junge schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg dient hier als Covergirl und Eye-Catcher.

Es stellen sich hier Fragen, wie:

– Weiß das Mädchen davon und verdient sie was?

– Wurde das Bild offiziell als Presse- oder Agenturbild erstanden aber für ein Werbeprodukt verwendet?

– Wo ist die Grenze zwischen Werbung und Journalismus?

Was meinen Sie?

Urs Heinz Aerni

Amuse bouche für Lesende

Es ist Bücherfrühling. Neben meinem Computer steht ein Stapel Bücher, die ich empfehlen möchte aber wie soll ich das auf so wenig Platz tun? Ah, ich pflücke daraus je ein Satz, so quasi als Amuse bouche:

«Manchmal ist’s, als schliefen wir um eines Traumes Willen», Hans Ulrich Bänziger aus «Ahnungslose Beute» (Wolfbach). «Ihre Augen wurden feucht, vom Rauch der Kerzen?» Markus Ramseier aus «In einer unmöbilierten Nacht» (Haymon). «Ich fühle den Wanderweg mehr unter mir, als ich ihn sehe.» Johanna Romberg aus «Federnlesen» (Lübbe). «Das Sterben ist das Schönste am Tod» Aglaja Veteranyi  aus «Wörter statt Möbel» (Der gesunde Menschenversand). «Todesanzeigen enthalten in der Regel drei Informationen, die von größter Bedeutung sind.» Elias Schneitter aus «Über die Jahre» (Anthologie Pyjamaguerilleros). «Die Antworten auf die Frage nach den Grenzen der Pädagogik haben immer einen mythischen Anteil.» Martin Kunz aus «Die stille Erotik der Melancholie» (Bucher). «Die Frau am Empfang sieht uns an, als beträten zwei Aliens ihr Haus.» Beat Glogger aus «Zweimaltot» (Reinhardt). «Nur bin ich nicht die werbeträchtige Luxusuhr, die vom Vater auf seinen Sohn übergeht.» Christof Gasser aus «Blutlauenen» (Emons). «Du müsstest unbedingt mal indische Philosophie lesen, gerade du, Vanessa.» Patrizia Hausheer aus «Was soll das alles» (Arisverlag). «Es ist ihr klar, dass sie Luca nicht einfach aushalten kann.» David Weber aus «Reduit» (Knapp). «Sofort begann es zu schäumen und sich blutrot zu färben.» Alexander Günsberg aus «Tanz der Vexiere» (Münster). «Nun war es Sonntag, sein Veston verbeult und sein Anzug lamentabel.» Benedikt Meyer aus «Nach Ohio» (Zytglogge). «Selbstverständlich habe ich Sie manipuliert, was erwarten Sie?» Markus Bundi aus «Alte Bande» (Septime). «Mein Gott, Anke, ich … ich … wusste ja nicht …» Wolfgang Marx aus «Am grauen Meer» (Kameru). «Im Grunde sah man nur einen Wuschel schwarzer Haare.» Simon Libsig aus «Der Velodieb, der unters Auto kam» (Librium).

Und wenn Sie noch Fragen haben sollten, so treffen Sie mich anlässlich «Berg & Buch» vom 18. – 21. April im Hotel Schweizerhof Lenzerheide.

Urs Heinz Aerni