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Ein ungehobelter, respektloser, sexistischer und aufwieglerischer Präsident an der Spitze des mächtigsten Landes der Welt: Der Ausgang der Wahlen in den USA erschüttert mich. Wir sind damit gefordert, uns weiterhin und noch stärker für Werte wie gesellschaftliche Offenheit und Vielfalt, für Toleranz und Gleichberechtigung, für soziale Sicherheit und den Schutz von Minderheiten einzusetzen. Corine Mauch, Stadtpräsidentin Zürich
Was das Trump-Trauma angeht, da fehlen mir ehrlich gesagt die Worte! Ulrich Land, Hörspielautor und Kriminalschriftsteller in Freiburg
Kommentar auch unter Einbezug der Wahlen in Österreich um den Nationalpräsidenten: Nationalismus uralt ist gleich neu. Am wichtigsten ist der eigene Sieg. Dann kann man auch großzügig sein. Für den Moment. Der Feind ist das FREMDE, die FREMDE, der FREMDE. Man will gar nicht wissen, WAS oder WER das eigentlich ist. FREMD muss FREMD bleiben. Sonst funktioniert der Motor Angst nicht. Schranken durch demokratischen Grundkonsens, Respekt, Mitgefühl darf es nicht geben, es geht um MEHR. Religiöse Werte werden missbraucht, um das eigene Konzept zu heiligen. Bündnispartner sind alle, die zustimmen. Und andere Nationalisten. Das System ist böse, man verspricht Rettung und Heil. Nicht durch Taten, sondern in dem man die ANDEREN an den Pranger stellt. Das Nationale verbrämt sich sozial durch den Kampf gegen die ANDEREN, gegen DIE DA OBEN. Es bietet sich als Lösung an. Für alles. National und sozial. Hatten wir schon. Eva Rossmann, Autorin in Wien
Ein aufgeföhnter, rassistischer, frauengrapschender Steuerhinterzieher kann Präsident werden – das Land der unbegrenzten Möglichkeiten … Gabrielle Alioth, Schriftstellerin in County Louth, Irland
Schmerzhafte Koinzidenz. Gerade bin ich in Tokyo. Das Wetter ist herrlich, nie in diesem Jahr war der Blick auf den Fuji klarer. Hier in Japan schreibt man das heutige Datum so: 11/9. Ein gleichlautendes Datum kennt die Welt bereits. Es war auch eine Art Weltuntergang. Ich bin Amerikanistin. Ich fühle mich geradezu mental wie körperlich angegriffen von diesem Wahlergebnis. Und weiß nicht ein noch aus.. Wie meine Familie in den USA. Nora Gomringer, Schriftstellerin in Bamberg aber live aus Japan
hahahha: no comment! Daniel Schnyder, Musiker in New York
Donald Trump ist der ultimative Weckruf an alle Medien, nicht mehr am Volk vorbei zu schreiben/berichten. Das Volk hat gewählt zwischen dem Elefanten im Porzellanladen und einer verhärteten intellektuellen Strategin. Die USA bekommt was sie verdient. Europa, inklusive Schweiz, werden vor Trump knien, seine Hand küssen und ihm folgen. Wie immer. Alles bleibt gut. Heidi Lang, Autorin in Zürich
z.b. 9.11.2016
morgens
die nachbarn
freundlich
grüssen
verbündete suchen
gegen
trump
Guy Krneta, Schriftsteller in Basel
Buchtipp: „Kleine Geschichte der USA“, Reclam Verlag. Viellicht hilft es etwas.
Hallo Urs,
ich bin zwar mit den Kommentaren grundsätzlich einverstanden, ja es kämen mir noch ganz andere Wörter in den Sinn, gleichzeit finde die Ãusserungen auch sehr einseitig und hilfreich. Trump macht ja nichts anderes alls Le Pen in Frankreich, AFD in Deutschland, Orban in Ungarn, etc, einfach auf amerikanisch. Es sind alle Rattenfänger- Punkt. Die Frage warum es diesen Bewegungen so einfach gelingt, mit Beschimpfen und Behauptungen ein grossteil der Bevölkerung hinter sich zu bringen viel wichtiger, als die ausführende Person. Donald Trump hat im Land der Comichelden gewonnen, ist doch nicht eigentlich nicht wirklich erstaunlich. Er ist eine Lebende Comicfigur. Das niemand früher auf diese Idee gekommen ist (ausser Homer Simmpson) ist viel überraschender.
Populismus ist und war immer populär, dass ist ein Fakt. Warum füllen wir dann Pop nicht mit Inhalten, Wahrheiten und Lösungen. Daran sehe ich nichts verwerfliches. Es gehen ja auch mehr Zuschauer an ein Pop Konzert ins Hallenstadion als zu einem Klavierkonzert in die Tonhalle. Und warum, weil sie es verstehen, nachvollziehen können. Wenn ich eine Botschaft transportieren will, muss ich mir überlegen wie ich dies am Besten mache.
Ich glaube nicht an Establishment vs. normalem Bürger. Keiner dieser Rechtspopulisten gehört zum normalen Volk. Es ist auch nicht das Problem dieser Personen, es ist das Problem des Bildungsbürgers, der nicht mehr die Sprache des normalen Bürgers spricht.
Vor 3 Jahren war eine riesige Bewegung weltweit unterwegs – Occupied Wallstreet – jetzt ist gar nichts mehr da, einfach weg. Niemand der politschen und wirtschaftlichen Elite nahm sich diesem Anliegen an. Da wurde eine riesige Chance verpasst. Wer gemeint hat diese Bürger seien einfach weg, hat sich jetzt getäuscht, die kommen zurück, aber jetzt halt von der anderen Seite, statt mit dem Hippie Song „togheter“, nun mit dem der Marschmusik – „against“. Wenn wundert’s
Lieber Gruss
Peter
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